Schweizer Studie: Digitalisierung, Home-Office und Cyber-Sicherheit in KMU

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Die von August bis Oktober 2020 durchgeführte repräsentative Umfrage von 503 Geschäftsleitungen von kleinen Schweizer Unternehmen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Digitalisierung wurde von der FHNW Hochschule für Wirtschaft,  digitalswitzerland, gfs-Zürich, Die Mobiliar, dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) und der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) realisiert.

Themen-Studie-Digitalisierung-Home-Office-Cyber-Sicherheit-in-KMU-Corona

Mit Corona/COVID-19 rückten im betriebswirtschaftlichen Umfeld u.a. die Themen des Home-Office und der Cyber-Sicherheit in den Vordergrund. Im ersten Lockdown im März/April 2020 hat sich die Zahl der Mitarbeitenden, welche von zu Hause arbeiteten, fast vervierfacht. Seitdem hat sich das Home-Office etabliert und die Nutzung ist gegenüber dem Stand vor dem Lockdown um über die Hälfte (um 60% von 10% auf 16% angestiegen. Es ist anzunehmen, dass die Zahl mit dem zweiten Lockdown wieder ansteigt.

Von denjenigen KMU, bei welchen Mitarbeitende das Home-Office nutzen können, konnten 66% der Unternehmen problemlos oder mit einigen einfachen Massnahmen auf das Home-Office umsteigen. Speziell die Pioniere und Early Followers (73% bzw. 74%) haben die Arbeitsform des Home-Office problemlos umgesetzt.

Die Studie zeigt, dass ein Viertel der Schweizer KMU bereits Opfer eines Cyberangriffes wurde, dessen Schadensbehebung mit erheblichem Aufwand verbunden war. Davon sahen ein Drittel einen finanziellen Schaden und ein Zehntel einen Reputationsschaden und/oder den Verlust von Kundendaten. Demgegenüber steht noch immer das mangelnde Bewusstsein der KMU, selbst Opfer eines Cyberangriffes zu werden: Nur gerade 11% schätzen das Risiko, durch einen Cyberangriff einen Tag ausser Gefecht gesetzt zu werden, als gross ein.

Wichtigste technische Massnahmen zur Erhöhung der Cyber-Sicherheit sind regelmässige Datensicherungen (Backups), der Einsatz von Antivirus-Programmen, regelmässige Software-Updates und der Einsatz von Firewalls. Nur etwas mehr als ein Drittel der KMU schult regelmässig ihre Mitarbeitenden, nur ein Fünftel führt IT-Sicherheitsaudits durch und nur ein Sechstel der KMU hat eine Cyber-Versicherung abgeschlossen.

Die Studie zeigt, dass die Themen zur Digitalisierung, zum Home-Office, dem Einsatz von Informations-Technologien und zur Cyber-Sicherheit im Umfeld von Corona/COVID-19 an Wichtigkeit gewonnen haben. Im Whitepaper werden die wichtigen Praxisfragen für Schweizer KMU zur erfolgreichen Umsetzung des Home-Office und zur Stärkung der IT-Sicherheit zusammengefasst.

Digitalisierung, Home-Office und Cyber-Sicherheit in KMU
Ein Beitrag zum Verständnis und zur Stärkung von Schweizer KMU mit 4–49 Mitarbeitenden im Umfeld von Corona (COVID-19)

Download:


Die wichtigsten Resultate:

COVID-19: Veränderung der Home-Office-Gewohnheiten
%-Satz der Mitarbeitenden, welche in Schweizer KMU hauptsächlich von zuhause aus arbeiteten:
10% vor dem ersten Lockdown
38% während dem ersten Lockdown
16% nach dem ersten/vor dem zweiten Lockdown

Zukünftige Nutzung des Home-Office nach Corona
Einschätzung zur zukünftigen Nutzung des Home-Office in Schweizer KMU:
4% weniger
65% gleich viel
29% mehr

Verwendung von Kommunikationsplattformen im Umfeld von Corona
84%     E-Mail Geschäft
70%     Telefon via Geschäftsnummer
55%     WhatsApp oder andere Messenger
46%     Online-Konferenztools
28%     Telefon via private Nummer

Cyber-Angriffe: Entstandener Schaden
Entstandener Schaden in Schweizer KMU durch Cyber-Angriffe, wo ein erheblicher Aufwand zur Schadensbehebung notwendig war:
34%     Finanzieller Schaden
10%     Reputationsschaden
9%       Verlust Kundendaten

Cyber-Angriffe: Erfolgreiche Methoden
Anzahl der Schweizer KMU, welche schon einmal erfolgreich durch diese Methoden angegriffen wurden:
18%     Malware/Viren/Trojaner
6%       Online-Betrug
5%       Datendiebstahl/Datenverlust
5%       Denial of Service
4%       Erpressung

Organisatorische Massnahmen zur Erhöhung der Cyber-Sicherheit
Organisatorische Massnahmen zur Erhöhung der Cyber-Sicherheit in Schweizer KMU:
72%     IT-Support-Bereitstellung
48%     Notfallplan/-Konzept
37%     Schulung der Mitarbeitenden
36%     Implementierung IT-Sicherheitskonzept
21%     IT-Sicherheitsaudit

Technische Massnahmen zur Erhöhung der Cyber-Sicherheit
Technische Massnahmen zur Erhöhung der Cyber-Sicherheit in Schweizer KMU:
92%     Regelmässige Datensicherung
91%     Einsatz von Antivirus-Programmen
89%     Regelmässige Software-Updates
85%     Einsatz einer Firewall
71%     Kontrolle Wiederherstellung der Datensicherung

Die Infografik von Die Mobiliar mit den wichtigsten Studienresultaten:

Die Infografik zu Digitalisierung, Home-Office und Cyber-Sicherheit in KMU
Ein Beitrag zum Verständnis und zur Stärkung von Schweizer KMU mit 4–49 Mitarbeitenden im Umfeld von Corona (COVID-19)

Praxisbuch:
Das neue Praxisbuch zur IT-Sicherheit in Schweizer KMU von Prof. Dr Marc K. Peter und Nicolas Mayencourt ist ab Februar 2021 im Verlag Beobachter / Handelszeitung erhältlich:
https://shop.beobachter.ch/buchshop/arbeit/it-sicherheit-fuer-kmu

Quelle:
Peter, MK, Hölzli, A, Kaelin, AW, Mändli Lerch, K, Vifian, P & Wettstein N (2020): Digitalisierung, Home-Office und Cyber-Sicherheit in KMU: Ein Beitrag zum Verständnis und zur Stärkung von Schweizer KMU mit 4–49 Mitarbeitenden im Umfeld von Corona (COVID-19). Projektbericht Die Mobiliar, digitalswitzerland, FHNW Hochschule für Wirtschaft, SATW, gfs-Zürich, Dezember.